Di, 23.02.2021
Wohnen in Städten bleibt überteuert

Wohnimmobilien in Städten sind laut Bundesbank weiter deutlich überteuert. Im aktuellen Monatsbericht ist von „anhaltenden Preisübertreibungen am deutschen Wohnungsmarkt“ die Rede.

Die Corona-Krise hat die steil ansteigenden Preise am deutschen Markt für Wohnimmobilien nicht gestoppt. Das geht aus dem Monatsbericht der Bundesbank für Februar hervor. „In den Städten stiegen die Preise für Wohnimmobilien weiter an und lagen dort nach wie vor deutlich über dem Niveau, das durch die längerfristigen wirtschaftlichen und demografischen Einflussfaktoren gerechtfertigt erscheint“, schreiben die Notenbank-Experten.
Die Preise sind zum Teil erheblich zu hoch. Laut Bundesbank liegen sie nach wie vor zwischen 15 Prozent und 30 Prozent über dem angezeigten Wert – und in der Corona-Krise habe sich diese Tendenz sogar noch verstärkt: Darauf weisen den Notenbankern zufolge Standardindikatoren hin. Die Pandemie habe womöglich in gewissem Umfang die Wohnraumnachfrage gesteigert, heißt es in den Bericht. Laut Bundesbank werden aber auch Regionen außerhalb der Städte immer attraktiver.

Die Preise steigen weiter

Insgesamt nahmen die Preise für selbst genutztes Wohneigentum 2020 im vergangenen Jahr um 7,5 Prozent zu, nachdem sie im Jahr zuvor noch um 6,75 Prozent gestiegen waren. Dabei stützte sich die Bundesbank auf Angaben des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Nach dem EPX-Häuserpreisindex der Hypoport AG erhöhten sich die Immobilienpreise im vergangenen Jahr sogar um elf Prozent.
Allerdings bleibe die Preisdynamik bei Wohnimmobilien im vergangenen Jahr wie bereits im Jahr zuvor deutlich hinter den Raten der Jahre 2015 bis 2018 zurück, und zwar über alle Segmente hinweg, unterstreichen die Autoren. Auch bei den Mieten in Neuverträgen setzte sich die Tendenz zu niedrigeren Steigerungsraten im vergangenen Jahr fort.

Steigt das Interesse am Wohneigentum?

Die Corona-Krise könnte das Interesse an Wohneigentum bei den privaten Haushalten sogar dauerhaft erhöht haben, stellen die Experten fest. Grund seien die persönlichen Einschränkungen zur Pandemie-Eindämmung: „Darüber hinaus blieben Wohnimmobilien offenbar eine attraktive Anlageform im Niedrigzinsumfeld, zumal sich die Finanzierungskonditionen noch einmal verbesserten.“ 2020 sei die Zahl der Baugenehmigungen mit mehr als 350.000 Einheiten überdurchschnittlich gewesen.

Quelle: tagesschau