Der Immobilienverband IVD fordert angesichts der Baugenehmigungszahlen, die weit unter dem tatsächlichen Wohnungsbedarf zurückbleiben, stärkere Impulse für den Wohnungsneubau. Es müssten endlich die Vorschläge zur Baubeschleunigung und Bauverbilligung, die in den vergangenen zwei Jahren vorgestellt und debattiert worden sind, umgesetzt werden.
Laut Statistischem Bundesamt wurden zwischen Januar und August dieses Jahres für insgesamt 228.500 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Anzahl der Neubaugenehmigungen damit um 2,5 Prozent gesunken. Es bräuchte jedoch in diesem Zeitraum rund 250.000 Baugenehmigungen, um die von der Bundesregierung gesetzte Zielmarke von 375.000 Wohnungen pro Jahr zu erreichen. Im gesamten Jahr 2018 wurde diese Marke mit 308.000 erteilten Neubaugenehmigungen um 67.000 verfehlt, 2017 mit 305.000 Baugenehmigungen sogar um 70.000.
„Die Wohnungsbaubilanz zur Halbzeit der Legislaturperiode enttäuscht leider. Die aktuellen Baugenehmigungszahlen machen keine Hoffnung auf Änderung, im Gegenteil. Sie belegen, dass sich seit Beginn der Wahlperiode substanziell nichts geändert hat. Das ist angesichts der Ankündigungen im Koalitionsvertrag und des Wohngipfels vor einem Jahr zu wenig“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD. „Wir brauchen jetzt neue Impulse für die komplette Wertschöpfungskette im Wohnungsbau – angefangen bei Bauplanung, -genehmigung und -fertigstellung. Wir brauchen eine Baupolitik mit Gestaltungswillen und Durchsetzungskraft. Wir brauchen endlich eine pragmatische Wende.“
Quelle: Immobilienverband