Mi, 12.02.2020
Mieten steigen etwas langsamer

Wohnen wird in Deutschland teurer und teurer – aber Experten sagen: vielleicht nicht mehr lang. Zumindest für Mieter. Beim Anstieg der Preise für Wohneigentum sei kein Ende absehbar.

Wohnen wird in Deutschland einer Studie zufolge immer noch teurer. 2019 stiegen die Angebotsmieten um dreieinhalb Prozent. Das geht aus dem Frühjahrsgutachten des Branchenverbands Zentraler Immobilien-Ausschuss hervor.
Das ist immerhin ein kleiner Rückgang gegenüber dem Vorjahr: 2018 lag die Mietsteigerungsrate noch bei 3,8 Prozent.

Ist ein Ende absehbar?
Experten schließen daraus, dass ein Ende des stetigen Mietenwachstums in Sicht sein könnte. Der Wirtschaftsforscher Lars Feld erklärte bei der Vorstellung der Zahlen, das Mietenwachstum flache ab. Es gebe Anzeichen, dass sich die Politik nicht mehr so große Sorgen machen müsse, was steigende Mieten angeht.
Seit 2010 hatte sich das Wohnen in Deutschland teils dramatisch verteuert. In den sieben Städten kletterten die Mieten seither um 19 bis 60 Prozent.

Wohnungsneubau entspannt die Lage
Gründe für den leichten Rückgang sind den Fachleuten zufolge das schwächere Bevölkerungswachstum sowie die Tatsache, dass vor allem in den sieben größten Städten Deutschlands mehr gebaut wird.
In Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart dürfte das Angebot auch in diesem Jahr stärker wachsen als die Nachfrage.

„Positive Anzeichen nicht überbewerten“
Das führe mindestens dazu, dass sich die Lage nicht weiter verschärft – vielleicht könnten sich die Märkte sogar entspannen. Allerdings, so warnte Branchenverbandschef Andreas Mattner, sollten die „vage positiven Anzeichen“ nicht überbewertet werden.
Gleichzeitig warnte er davor, die Entwicklung durch „Markteingriffe und Regulierungen zu konterkarieren“. Der Weg hin zu mehr bezahlbarem Wohnraum sei lang.

Kaufimmobilien bleiben teuer
Im Bereich der Kaufimmobilien ist noch keine Entspannung in Sicht. Eigentumswohnungen verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent, Häuser um 9,3 Prozent.
Der Zuwachs bereitet den Experten nach eigener Aussage Sorgen, weil er deutlich höher ausfällt als der Anstieg der Mieten. Grund seien die anhaltend niedrigen Zinsen.

Quelle: Tagesschau.de