Der seit Anfang 2024 zu beobachtende positive Trend war nur von kurzer Dauer: Der Deutsche Hypo Index verliert im März wieder – das Immobilienklima entspreche der verhaltenen Stimmungslage auf der Mipim, heißt es. Vor allem der Teilindex Investment wird von den Experten negativ bewertet.
Die Stimmung der rund 1.200 befragten Experten hatte sich Februar 2024 gegenüber Januar deutlich aufgehellt – der Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo stieg um 6,8 Prozent auf einen Wert von 77,2 Punkten. Damit ist im März schon wieder Schluss: Der Index geht wieder um 1,7 Prozent zurück und liegt nun bei 75,9 Punkten. Zuversichtlich ist eine Einschätzung bei 100 Punkten.
Vor allem das Investmentklima trägt in der mittlerweile 195. Monatsumfrage mit einem Rückgang um 3,8 Prozent auf nun 61,1 Punkte zur negativen Entwicklung bei. Das Ertragsklima (Vermietung) bleibt mit einem marginalen Minus von 0,1 Prozent auf 91,4 Punkte annähernd stabil.
Wohnimmobilien und Büros verlieren
Die Stimmung in den verschiedenen Assetklassen fällt im März 2024 unterschiedlich aus. Das Büroklima, das im Februar den höchsten Anstieg verzeichnete, zeigt in der Märzbefragung den deutlichsten Rückgang: Es fällt um 4,6 Prozet auf aktuell 55,6 Punkte.
Ebenfalls hoch fallen die Stimmungseinbußen beim Wohnklima aus: Es fällt im März um 3,9 Prozent auf 122,6 Punkte und setzt laut Deutsche Hypo der seit Jahresbeginn zu verzeichnenden positiven Entwicklung ein Ende.
Hotel und Logistik legen zu
Das Handelsklima fällt im März im Vergleich zu Februar nur leicht um 1,8 Prozent auf 61 Punkte. Zu den Assetklassen mit positiver Entwicklung zählen das Hotelklima mit einem Plus von 3,9 Prozent gegenüber dem Vormonat: Der Teilindex erreicht mit 90,1 Zählern erstmals seit März 2020 wieder die 90-Punkte-Marke. Das Logistikklima verzeichnet mit plus 4,1 Prozent den deutlichsten Anstieg und notiert nun bei 108,3 Punkten.
Werte und Änderungen der Indizes im Überblick*
Quelle: Bulwiengesa AG
*es können Rundungsdifferenzen auftreten
Deutsche Hypo Index: Durststrecke am Immobilienmarkt
„Die verhaltene Stimmung des Immobilienklimas im März entspricht der Stimmungslage auf der Mipim“, bemerkt Harald Nolterieke, Leiter der Geschäftsstelle München der Deutschen Hypo. Im Vergleich zu den Vorjahren seien spürbar weniger Besucher nach Cannes gekommen. „Viele waren sich einig, dass die momentane Durststrecke noch eine Weile anhalten wird und es erhebliche Anstrengungen und Mittel braucht, um sie durchzustehen.“
Unverändert herausfordernd bleiben dem Experten zufolge Refinanzierungen. Mit einer Zinswende am kurzen Ende werde zwar noch 2024 gerechnet, allerdings eher ab der zweiten Jahreshälfte. Es sei nach wie vor kaum absehbar, wann die Transaktions- und Mietmärkte wieder richtig anziehen werden.
Ganz vereinzelt gebe es auch Erfolgsmeldungen, etwa den einen oder anderen signifikanten Mietabschluss, der die Realisierung von Developments ermögliche. Zudem könnten die deutlich gesunkenen Baukosten und teils dynamische Mietpreisentwicklungen Mut machen, Projekte tatsächlich zu starten.
Quelle: Haufe Online Redaktion