Der Deutsche Hypo Immobilienklima-Index, der die Stimmung der Experten am Markt wiedergibt, steigt im September 2024 auf einen Jahreshöchstwert von 92,1 Punkten. Die größten positiven Veränderungen gibt es bei Logistik und Wohnen.
Nach einer verhaltenen Stimmung im August, bewerten die rund 1.000 befragten Experten im September 2024 Investment und Ertrag wieder besser – der Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo steigt im Vergleich zum Vormonat um 4,5 Prozent auf aktuell 92,1 Punkte. Das ist ein neuer Jahreshöchstwert. Zuversichtlich ist eine Einschätzung bei 100 Punkten.
Das Investmentklima verzeichnet in der aktuellen Ausgabe ein deutliches Plus von 7,4 Prozent und erreicht jetzt 85,1 Punkte. Das Ertragsklima (Vermietung) legt moderat um 1,9 Prozent auf 99,2 Punkte zu.
Experten: Positive Dynamik in allen Assetklassen
Die Immobilienexperten bewerten in der September-Umfrage der Deutschen Hypo alle Assetklassen positiver als im August. Die größten Veränderungsraten verzeichnen das Wohnklima mit plus 7,4 Prozent auf 147,1 Zählerpunkte und das Logistikklima mit einem Anstieg von 6,3 Prozent auf 112 Punkte.
Auch das Büroklima verbucht eine positive Dynamik und klettert um fünf Prozent auf einen neuen Zählerstand von 72,4 Punkten. Trotz der erstmals seit September 2022 erreichten 70-Punkte-Marke bildet das Büroklima allerdings weiterhin das Schlusslicht unter den einzelnen Assetklassen.
Die mit Abstand geringsten Anstiege zum Vormonat zeigen das Handelsklima mit einem Zuwachs von zwei Prozent auf 77,4 Zählerpunkte und das Hotelklima, das sich mit plus 0,2 Prozent nur moderat auf einen Stand von 104,3 Punkten erhöht.
Werte und Änderungen der Indizes im Überblick*
Quelle: Bulwiengesa AG
*es können Rundungsdifferenzen auftreten
Deutsche Hypo Index: Prognose
„Übereinstimmend mit der Stimmungsaufhellung beim September-Immobilienklima sind leichte Erholungstendenzen auf den Immobilienmärkten zu beobachten“, schreibt Ingo Martin Leiter Origination Deutsche Hypo – NORD/LB Real Estate Finance. Ein Wermutstropfen sei jedoch die anhaltende Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung.
Das zeigt sich in einer weiterhin zögerlichen Nutzernachfrage nach Flächen. Bei Büroimmobilien stehe zudem der Bedarf nach flexiblen Nutzungskonzepten und die Einschätzung von nachhaltigen Home-Office-Quoten im Fokus. „Qualitativ hochwertige Objekte in guten Lagen, die die ESG-Kriterien erfüllen, sind weiterhin gefragt“, so der Experte.
In der Assetklasse Wohnen haben demnach die gesunkenen Zinsen zu mehr Aktivität geführt. Der mit der weiterhin großen Nachfrage einhergehende Mietanstieg führt dazu, dass der Kauf wieder eine Alternative darstellt, insbesondere gelte das für kleinere Wohnungen in den großen Ballungszentren, gebremst sei hier die Nachfrage allerdings derzeit durch Unsicherheiten bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung und der Stabilität von Arbeitsplätzen.
Mit den EZB-Zinssenkungen werde es wieder größere Planungssicherheit bezogen auf die Kapitalkosten und zukünftige Renditeerwartungen geben. „Ich bin optimistisch, dass dies in den kommenden Monaten und Quartalen zu einer weiteren Marktbelebung führen wird“, prognostiziert Martin.
Quelle: Haufe Online Redaktion