Fr, 09.07.2021
Im Schnitt 47,4 Quadratmeter Wohnfläche pro Person ist gewachsen

Auch wenn es sich für viele nicht so anfühlt: Den Menschen in Deutschland stehen aktuell mehr Wohnungen und auch eine größere Wohnfläche pro Person zur Verfügung als noch vor zehn Jahren. Das Statistische Bundesamt hat dazu die neuesten Zahlen veröffentlicht.

Die Zahl der Wohnungen und auch die Wohnfläche pro Einwohner haben sich im vergangenen Jahr in Deutschland weiter erhöht. Ende 2020 wurden 42,8 Millionen Wohnungen hierzulande gezählt, das waren rund 291.000 oder 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt. Die Wohnfläche je Wohnung betrug Ende 2020 im Durchschnitt 92 Quadratmeter. Pro Einwohnerin oder Einwohner waren es 47,4 Quadratmeter.

Damit erhöhten sich die Wohnfläche je Wohnung seit dem Jahr 2010 um 1,1 Quadratmeter und die Wohnfläche je Einwohner um 2,4 Quadratmeter, wie die Statistiker weiter mitteilen. Die durchschnittliche Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner je Wohnung nahm von 2,02 auf 1,94 ab. Der Wohnungsbestand erhöhte sich gegenüber dem Jahr 2010 um 2,3 Millionen Wohnungen, das waren 5,7 Prozent. Auf 1000 Einwohner kamen Ende vergangenen Jahres damit 515 Wohnungen – 20 mehr als zehn Jahre zuvor.

Dennoch beklagt die deutsche Wohnungswirtschaft die sich verschlechternden Aussichten für den Bau günstiger Wohnungen in Deutschland. Der Branchenverband GdW macht dafür stetig steigende Kosten verantwortlich, bedingt sowohl durch verschärfte Regulierung und strengere Bauvorschriften als auch durch die Verteuerung von Baustoffen. GdW-Präsident Axel Gedaschko spricht von einer „fatalen Entwicklung“. Zwischen 2010 und 2020 seien die durchschnittlichen Kosten für den Bau einer neuen Wohnung von 204.000 auf 284.000 Euro gestiegen.

Im vergangenen Jahr wurden demnach deutschlandweit 306.000 Wohnungen fertig gestellt. Darunter waren aber nur 30.000 Sozialwohnungen, weniger als 40 Prozent des Bedarfs von 80.000 im Jahr, wie Gedaschko sagt. 2020 gab es demnach noch 705.000 Sozialwohnungen in Deutschland, 1,2 Millionen weniger als 2002. „Das ist die Tabelle des Grauens“, sagt der GdW-Präsident dazu.

Quelle: ntv.de, sbl/AFP